Entdeckerklassen

Entdeckerprofil - Forschend unterwegs

Von dem Wasser in das Feuer.
Von dem Feuer in die Erde,
von der Erde in die Luft
Richard Carpenter

Was sind die Entdeckerklassen?

Menschen haben einen unbändigen Drang, ihre Welt zu erforschen. Gerade Kinder wollen den Dingen auf den Grund gehen. Mit der Einrichtung des Entdeckerzweiges an unserem Gymnasium wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Phänomen weiter zu vertiefen.

In der fünften und sechsten Klasse stehen zunächst die vier Elemente "Feuer, Wasser, Luft und Erde" im Fokus. Neben dem Erforschen der vier Elemente ist auch das gemeinsame Lernen ein erklärtes Ziel des Entdeckerbereiches. In der siebten Klasse wird es um die Gefahren der Natur und um Nachhaltigkeit gehen.

Grundsätzlich kann jede/r Schülerin und Schüler den Entdeckerzweig wählen. Voraussetzung ist lediglich ein gewisses Interesse an der Natur.

In der Erprobungsstufe findet die "Entdeckerstunde", gebündelt als Projekt, an 3 Nachmittagen pro Halbjahr statt, beginnend ab der Klasse 5. Jedes Schulhalbjahr hat einen anderen Schwerpunkt. Neben Aktivitäten im direkten Umfeld der Schule, besuchen wir auch verschiedene außerschulische Lernorte im Solinger Umland.

In Klasse 7 wechselt das Format. Die "Entdeckerstunde" heißt nun "Nachhaltigkeitsstunde" und ist mit dem Erdkundeunterricht im Stundenplan verknüpft. Einige Stunden werden gebündelt und für weitere Ausflüge genutzt.

Tiere, Luftfahrt, Weltall

In der fünften Klasse heben wir ab. Wir starten direkt im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 5. Im Wuppertaler Zoo erkunden wir die Anpassungen verschiedener Tiere an den Lebensraum Luft. Außerdem gestalten wir einen Papierflieger-Wettbewerb und versuchen herauszufinden, wie ein Papierflieger gebaut sein muss, um möglichst weit zu fliegen. Zum Abschluss besuchen wir das Planetarium in Solingen-Ohligs und begeben uns auf eine interessante virtuelle Raumfahrt.

Entdeckungen im Wald

Das Element "Erde" hautnah erkunden in der Welt des Waldes

Wenn im Frühjahr die ersten Blätter an den Bäumen wachsen gehen wir in den Wald. Dort kreieren wir mit unseren Händen und Materialien aus dem Wald Kunstwerke und erbauen in Teamarbeit ein Tipi. Nach einer ausgiebigen Würdigung überlassen wir unsere Werke wieder dem Wald. Den Abschluss dieser Reihe bildet eine gemeinsame Wanderung vom Scharberg nach Schloss Burg. Mit etwas Glück können wir dabei sogar Füchse, Rehe und Rotwild in ihren Lebensraum beobachten.

Feuer und Flamme

Hier geht es um die Geschichte des Feuermachens, und die Vorteile die das Feuer dem Menschen gebracht hat. Zunächst versuchen wir dies auf dem Schulhof bei einem gemeinsamen Feuermachen mit verschiedenen Materialien nachzuvollziehen. Auch die Gefahren und Risiken werden hier behandelt und werden bei einem Besuch der Feuerwache in Solingen Wald vertieft. Die Gesenkschmiede Hendrichs ist unser letztes Ziel. Die Kinder lernen, wie Metall geschmolzen und verarbeitet wird und zum Schluss kann jedes Kind mit einem selbstgeschmiedeten Messer nach Hause gehen.

Alles im Fluss - Wasser

Zum Abschluss der Erprobungsstufe gehen wir an und aufs Wasser. Woher kommt das Wasser eigentlich, das durch unsere Wasserleitung fließt? Dieser Frage gehen wir auf den Grund und besuchen dafür das Wasserwerk Glüder und die Sengbachtalsperre. Das Highlight kurz vor den Sommerferien stellt die gemeinsame Kanufahrt von Wuppertal zur Müngstener Brücke dar. Mit ganz viel Glück entdecken wir hier die seltenen Eisvögel und können manchmal auch einem Biber bei seiner Arbeit beobachten.

Nachhaltigkeit und Naturgefahren

In der Klasse Sieben rücken Themen aus dem Bereich Erkunde mehr in den Fokus.

Im ersten Halbjahr legen die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Nachhaltigkeitsprofil an und erforschen dadurch ihr eigenes Konsumentenverhalten. Zum Beispiel können die Kinder in Verknüpfung mit dem Thema Regenwald ihren eigenen Einfluss als Konsumenten auf diesen Lebensraum erfahren und ihr Verhalten reflektieren. Ein Besuch bei der GEPA (The Fair Trade Company) in Wuppertal veranschaulicht konkrete Handlungsmöglichkeiten zum nachhaltigen Konsum.

Entdeckerklassen - praxisnahes Lernen in der Natur

Im zweiten Halbjahr befassen sich die Kinder dann mit den "Naturgefahren". Aufgehängt an diesem Thema sollen die Kinder an ihrer Schriftsprache arbeiten und Kompetenzen vertiefen. Analog zum bilingualen Zweig liegt der Schwerpunkt auf dem sprachsensiblen Fachunterricht. Formulierungshilfen bieten Orientierung beim Ausdruck schwieriger neuer Sachverhalte im Fließtext. Damit Erweitern die Schülerinnen und Schüler systematisch ihre Fähigkeiten, zuvor Entdecktes adäquat zu verbalisieren.

Zum Abschluss der Klasse Sieben steht ein Besuch eines ökologischen Landwirtschaftsbetriebes, z.B. Gut Ophoven in Leverkusen, auf dem Programm. Hier werden erlebnispädagogisch die konventionelle und die ökologische Landwirtschaft kontrastiert.

Die Entwicklung des Konzepts der Entdeckerklassen ist längst noch nicht abgeschlossen, sondern wird regelmäßig aktualisiert und angepasst. Schließlich haben wir als Schule den Anspruch, ein für alle Beteiligten lebensnahes, praktisches und rundum gelungenes Programm zu erstellen. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass es von Schüler-, Lehrer- und Elternseite sehr positiv angenommen wird.

Artikel: I. Dorschel, Ch. Guenther und L. Westermann