Rede einer Schülerin

Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht

Jährlich findet auf dem oberen Schulhof des Gymnasium Schwertstraße eine Gedenkveranstaltung statt, um an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zu erinnern. Auch dieses Jahr versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem oberen Schulhof unserer Schule. Darunter unser Oberbürgermeister Daniel Flemm, Leonid Goldberg, der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde in Wuppertal, und viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule und anderer Solinger Schulen, um an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht zu gedenken.

Damals wurde jüdisches Leben auf eine brutale Art und Weise angegriffen. Die Synagoge in der Malteserstraße, die 1872 eingeweiht worden war, wurde von SA-Männern verwüstet und in Brand gesteckt. Viele jüdische Geschäfte und Wohnungen in Solingen wurden zerstört, und zahlreiche jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden verhaftet, misshandelt oder in Konzentrationslager gebracht. Nach dem Krieg wurde auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge ein Luftschutzbunker der Nazis errichtet, der das zerstörte Gotteshaus vollständig überdeckte.

LK Geschichte führt fiktives Streitgespräch

Heute erinnert an dieser Stelle eine Gedenktafel an die Synagoge, ihre Zerstörung und die jüdischen Opfer der NS-Zeit in Solingen. Gestartet hat die Veranstaltung am 10.11.2025 um 13:30 auf dem oberen Schulhof unserer Schule mit einer kurzen Begrüßung des Jugendstadtrats und einer einleitenden Rede unser Schulleiterin Kirsten Dicke, die zu einem fiktiven Streitgespräch von vier Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe Q1 (Max Schrage, Noam Burczek, Edasu Saygili und Zoe Melcher) des Geschichte LKs unserer Schule überleitete. Die vier Schüler*innen informierten über die schrecklichen Geschehnisse von 1938 und diskutierten, inwiefern der heutige Bunker einen Mehrwert für die Gesellschaft bietet und an die frühere Zeit erinnert.

Reden von Daniel Flemm und Leonid Goldberg

Nach dem Fazit der Diskussion, dass der Bunker ein Stolperstein sei und man an die Vergangenheit erinnern müsse, um eine Botschaft zu vermitteln, hielt Oberbürgermeister Daniel Flemm eine Rede mit einem abschließenden Appell an die Anwesenden, dass diese furchtbaren Taten nicht in Vergessenheit geraten dürfen und man auch heute weiterhin daran erinnern muss.

Auch Leonid Goldberg appellierte besonders an die anwesenden Schüler*innen, dass diese über die Zukunft bestimmen und insbesondere aus den Fehlern der früheren Generation lernen sollten. Abschließend wurde ein Gebet erst auf Hebräisch und dann auf Deutsch gehalten für all die, die ihr Leben lassen mussten und mit Verfolgungen und Ausgrenzung zu kämpfen haben. Des Weiteren wurde für Schutz und Frieden gebetet.

Artikel: Zoe Melcher, Jahrgangstufe Q1